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Report

Erfahrungen von Mitbestimmungsakteuren: Chinesische Investitionen 2016

Europa ist nach wie vor ein beliebtes Investitionsland für chinesische Investoren. Dies beweisen die vielen Übernahmen der letzten beiden Jahre und auch bekannt gewordene Fälle wie der Aufkauf des Roboterherstellers KUKA. Doch was bedeuten diese Aufkäufe für die Mitbestimmungsakteure in den Unternehmen? Wer ist das überhaupt, der dieses Unternehmen kauft und vor allem welche Strategie verfolgen die neuen Eigentümer? Fragen die sich Mitbestimmungsakteure während und nach einer Übernahme durchaus stellen. Diese Fragen versucht der vorliegende Mitbestimmungsreport (bestehend aus vier Teilstudien) zu beantworten. Hier wird ein Blick auf die Erfahrungen mit Investoren geworfen und von den meist unbekannten Serieninvestoren Profile erstellt. Der Mitbestimmungsreport kann somit helfen Investoren aus China besser einzuordnen. Expertinnen, Experten und Mitbestimmungsakteure, die langjährige Erfahrungen mit Investoren aus China haben, kommen zu Wort. Es wurden teilweise umfangreiche Befragungen durchgeführt, um ein Erfahrungsbild zu erstellen. Dabei wird u. a. deutlich, dass chinesische Manager, die nach Deutschland kommen, um ein mittelständisches Unternehmen zu übernehmen, häufig nicht wissen, was Mitbestimmung bedeutet. Was chinesische Konzerne, abgesehen vom Zugang zum europäischen Markt, an deutschen Firmen reizt, sind vor allem Forschung, Facharbeit und Qualitätsproduktion. Doch wo wird investiert und mit welchen Folgen für Standort und Beschäftigung? Ein weiterer wichtiger Befund des Mitbestimmungsreports lautet: In den Fällen, in denen Mitbestimmungsakteure bei einer Übernahme aktiv als Partner beteiligt sind, verlaufen diese Übernahmen in der Regel positiv. Der Standort und die Beschäftigung bleiben häufig erhalten. Es werden vielfach weitere Zugeständnisse (bspw. Standortinvestitionen) gemacht. Dennoch muss man hier ebenfalls relativieren. Die Ergebnisse dieser Studie beziehen sich auf bereits durchgeführte Übernahmen. Wie sich chinesische Investments in Zukunft entwickeln werden bleibt abzuwarten. Vor allem stellt sich die Frage, ob Investoren aus China zu ihren gemachten Zugeständnissen stehen, wenn das Mutterunternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten sollte.

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Quelle

Welfens, Paul J.J.; Reisach, Ulrike; Müller, Wolfgang; Bian, Shuwen: Chinesische Investitionen 2016
Mitbestimmungsreport, Düsseldorf, 46 Seiten

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