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: Aktive Vertrauensleute in industriellen Mittelbetrieben

Seit längerem schon stagniert in vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben und Verwaltung die gewerkschaftliche Vertrauensleutearbeit, wenn sie nicht völlig zum Erliegen gekommen ist. Das ist insofern brisant, weil eine moderne Tarifpolitik mit betrieblichen Öffnungsklauseln häufig nur funktionieren kann, wenn Betriebsräte sich auf die Zusammenarbeit mit einem möglichst breit gefächerten und kontinuierlich aktiven Vertrauenskörper stützen können. Das Projekt dokumentiert vor diesem Hintergrund systematisch Beispiele aktiver und kooperativer Vertrauensleutearbeit, um Ansatzpunkte für eine nachahmenswerte Praxis in der industriellen Arbeitswelt zu gewinnen. Im engen Zusammenwirken mit der Industriegewerkschaft Metall sowie der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie wurden je zwei mittelgroße Betriebe mit einer augenscheinlich funktionierenden gewerkschaftlichen Betriebspolitik ausgewählt, um vor allem diesen Fragen auf den Grund zu gehen:

- Wie sind die strukturellen Rahmenbedingungen von Betrieben beschaffen, in denen sich Vertrauensleutearbeit punktuell oder dauerhaft in Kooperation mit den Betriebsräten mobilisieren lässt?

- Welche Kompetenzen zeichnen Vertrauensleute aus, die langfristig erfolgreich mit Betriebsräten zusammenarbeiten?

- Wie nehmen Betriebsräte das Engagement mobilisierter Vertrauensleute wahr? Initiieren, unterstützen oder erleiden sie es?

- Welche Bedeutung kommt in aktivierten Kooperationsprozessen der örtlichen Gewerkschaftsorganisation im Allgemeinen und den hauptamtlichen Funktionären im Besonderen zu?

Während die beiden Gewerkschaften kaum Schwierigkeiten haben, ihre Vertrauensleutearbeit in den von ihnen hoch organisierten Großbetrieben routiniert zu entfalten, tun sie sich in kleineren und mittelgroßen Betrieben schwer. Das Projekt konzentrierte sich bewusst auf dieses unter gewerkschaftlichen Gesichtspunkten defizitäre Gelände, um zu zeigen, warum es in bestimmten Fällen gelingen kann, erfolgreiche oder doch mindestens Erfolg versprechende betriebliche Interessenvertretungsarbeit gerade deshalb zu leisten, weil sie von der Beteiligung der Vertrauensleute getragen wird.

Quelle

Prott, Jürgen: Aktive Vertrauensleute in industriellen Mittelbetrieben
Arbeitspapier, Düsseldorf, 68 Seiten

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