Forschungsprojekt: Ökologischer Eigensinn
Projektziel
Wie erfahren Beschäftigte in verschiedenen manuellen Tätigkeiten bei ihrer Arbeit den Klimawandel und wie positionieren sie sich dazu?
Wie erfahren Beschäftigte in verschiedenen manuellen Tätigkeiten bei ihrer Arbeit den Klimawandel und wie positionieren sie sich dazu?
Infolge des Klimawandels und seiner politischen Bearbeitung sind viele Wirtschaftsbranchen weitreichenden Transformationen unterworfen, an denen sich zahlreiche und vielseitige sozial-ökologische Konflikte entzünden. Arbeit prägt grundsätzlich zu einem wesentlichen Anteil die Identitäten und normativen Orientierungen von Beschäftigten. Das Verhältnis von Arbeitsprozessen und Umweltorientierungen ist jedoch noch weitgehend ungeklärt. Auf Grundlage von Fallstudien in vier verschiedenen Branchen mit je charakteristischen Arbeitsprozessen soll das Projekt eine Typologie distinkter arbeitsbezogener Umweltorientierungen in Bezug auf den Klimawandel und seine Bearbeitung herausarbeiten. Als Heuristik soll der Begriff des „ökologischen Eigensinns“ ausgearbeitet werden, der arbeitssoziologische und umweltsoziologische Paradigmen integriert.
Das Projekt soll drei Fragen beantworten:
1.) Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Arbeitsprozessen und den Umweltorientierungen von Beschäftigten in Bezug auf den Klimawandel?
2.) Was sind die Möglichkeiten und Grenzen spezifischer Beschäftigtengruppen, die sozial-ökologische Transformation mitzugestalten?
3.) Welche Spannungen bestehen zwischen arbeitsprozessspezifischen Umweltorientierungen auf der einen und betrieblichen Leistungsanforderungen sowie gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsansprüchen an Unternehmen auf der anderen Seite?
Das Projekt besteht aus qualitativen Fallstudien in vier verschiedenen Bereichen: 1. Bauarbeit, 2. Pflege, 3. Forstwirtschaft, 4. Energieversorgung.
Die vier oben Fälle werden intensiv mittels einer Methodentriangulation untersucht, die aus Dokumentenanalysen, Expert:inneninterviews, verstehenden Interviews und Gruppendiskussionen besteht.
Dr. Simon Schaupp
Johann-Wolfgang-Goethe Universität Institut für Sozialforschung
Clara Gander
Johann-Wolfgang-Goethe Universität
Hans Rackwitz
Johann-Wolfgang-Goethe Universität
Lena Kaehler
Johann-Wolfgang-Goethe Universität Institut für Sozialforschung