Projektbeschreibung
Kontext
Die Frage nach der Gestaltung von Arbeitszeiten ist immer wieder Gegenstand gesellschafts-, tarif- und betriebspolitischer Diskussionen. Aktuell spielt das Arbeitszeitthema nicht zuletzt im Kontext des demografischen Wandels und der Fachkräftesituation eine prominente Rolle. Aber auch die Wünsche der Beschäftigten – z.B. im Hinblick auf ihre Work-Life-Balance – sowie betriebliche Flexibilisierungsbedarfe prägen die Arbeitszeitdebatte. Eine hohe gesellschaftspolitische Relevanz hat zudem der Zusammenhang zwischen Arbeits(zeit)belastung und Gesundheit. Nicht zuletzt ist die Arbeitszeitgestaltung ein zentraler Gegenstand von tariflichen und betrieblichen Regulierungen.
Fragestellung
Die Analyse zielt auf den Vergleich von Arbeitszeiten in unterschiedlichen Branchen des öffentlichen Dienstes, auf die Verbreitung besonderer Arbeitszeitlagen (Abend, Nacht, Wochenende) sowie besonderer Arbeitszeitformen (Schichtarbeit, geteilte Dienste, Bereitschaftszeiten und Rufbereitschaft) und ihren Zusammenhang mit dem subjektiven Belastungsempfinden der Beschäftigten.
Arbeitszeitbezogene Belastungen wie Mehrarbeit und Überstunden, Erwartungen zur Erreichbarkeit in der arbeitsfreien Zeit, das Holen aus dem Frei usw. werden im Zusammenhang mit der jeweils im Betrieb bestehenden Personalsituation (nicht besetzte Stellen, hohe Fluktuation usw.) analysiert.
Zentrale Forschungsfragen sind: Welche Arbeitszeiten und welche Formen der Arbeitszeitorganisation wünschen sich die Beschäftigten? Welche Erwartungen haben sie an die Regulierung von Arbeitszeiten?
Untersuchungsmethoden
Im Rahmen des Projekts werden sowohl deskriptive Analysen erstellt als auch multivariate Analysemethoden genutzt. Der Datensatz ermöglicht aufgrund seines Umfangs (258.000 Fragebögen) und des umfassenden Fragenprogramms eine tiefere Analyse als viele andere Erhebungen.