Forschungsprojekt: Broschüre: Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst

Analyse der Daten der ver.di Arbeitszeiterhebung im öffentlichen Dienst 2024

Projektziel

Im Frühjahr 2024 führte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di eine Befragung zum Thema Arbeitszeit im öffentlichen Dienst durch, an der sich 258.000 Beschäftigte beteiligten. Im Rahmen des Projekts soll diese Befragung im Hinblick auf zentrale Trends der Arbeitszeitentwicklung analytisch aufbereitet werden. Dabei werden branchen- und tätigkeitsspezifischen Differenzierungen vorgenommen.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Frage nach der Gestaltung von Arbeitszeiten ist immer wieder Gegenstand gesellschafts-, tarif- und betriebspolitischer Diskussionen. Aktuell spielt das Arbeitszeitthema nicht zuletzt im Kontext des demografischen Wandels und der Fachkräftesituation eine prominente Rolle. Aber auch die Wünsche der Beschäftigten – z.B. im Hinblick auf ihre Work-Life-Balance – sowie betriebliche Flexibilisierungsbedarfe prägen die Arbeitszeitdebatte. Eine hohe gesellschaftspolitische Relevanz hat zudem der Zusammenhang zwischen Arbeits(zeit)belastung und Gesundheit. Nicht zuletzt ist die Arbeitszeitgestaltung ein zentraler Gegenstand von tariflichen und betrieblichen Regulierungen.

Fragestellung

Die Analyse zielt auf den Vergleich von Arbeitszeiten in unterschiedlichen Branchen des öffentlichen Dienstes, auf die Verbreitung besonderer Arbeitszeitlagen (Abend, Nacht, Wochenende) sowie besonderer Arbeitszeitformen (Schichtarbeit, geteilte Dienste, Bereitschaftszeiten und Rufbereitschaft) und ihren Zusammenhang mit dem subjektiven Belastungsempfinden der Beschäftigten.

Arbeitszeitbezogene Belastungen wie Mehrarbeit und Überstunden, Erwartungen zur Erreichbarkeit in der arbeitsfreien Zeit, das Holen aus dem Frei usw. werden im Zusammenhang mit der jeweils im Betrieb bestehenden Personalsituation (nicht besetzte Stellen, hohe Fluktuation usw.) analysiert.

Zentrale Forschungsfragen sind: Welche Arbeitszeiten und welche Formen der Arbeitszeitorganisation wünschen sich die Beschäftigten? Welche Erwartungen haben sie an die Regulierung von Arbeitszeiten?

Untersuchungsmethoden

Im Rahmen des Projekts werden sowohl deskriptive Analysen erstellt als auch multivariate Analysemethoden genutzt. Der Datensatz ermöglicht aufgrund seines Umfangs (258.000 Fragebögen) und des umfassenden Fragenprogramms eine tiefere Analyse als viele andere Erhebungen.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Alexandra Wagner
Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt GmbH (FIA)

Kontakt

Dr. Eike Windscheid-Profeta
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung